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Aktuelles

Behaupte Dich gegen Mobbing Tag

14. Februar 2022

Der 22. Februar ist der Behaupte-Dich-Gegen-Mobbing-Tag. Aufgrund der Pandemie findet Kommunikation vermehrt auf digitalem Wege statt. Im Schulalltag werden vor allem Klassen- und Gruppenchats über die sozialen Medien genutzt. Hier lauert aber auch eine große Gefahr: Cybermobbing. Wie Sie dem als Lehrkraft entgegenwirken können, erfahren Sie im Artikel.

Im Vordergrund ein unggückliches Mädchen. Unscharf im Hintergrund, sind ander über das Mädchen redende Jugendliche zu sehen.

Was ist Mobbing?
Mobbing leitet sich von dem englischen Wort „to mob“ ab und bedeutet „jemanden schikanieren“. Mobbing ist eine Form von seelischer Gewalt, die Betroffene in subtiler Form zur Verzweiflung bringt. Eine Auseinandersetzung zwischen zwei gleich starken Personen oder Gruppen ist kein Mobbing. Mobbing tritt dann auf, wenn ein „Überlegener“ in einem Konflikt seine Macht auf den „Unterlegenen“ ausspielt. Die Überlegenheit entsteht oftmals dadurch, dass die Person eine vermeintliche Mehrheit mit derselben Meinung hinter sich versammelt wie beispielsweise: „Alle finden dich hässlich und peinlich.“

Was ist Cybermobbing?
Wird Mobbing in die virtuelle Welt verlagert, spricht man von Cybermobbing. Über Chats, E-Mails etc. werden Bloßstellungen, Belästigungen oder Beleidigungen gestreut. Da die Verbreitung der Inhalte kaum zu kontrollieren ist, löst das ein Gefühl der Ohnmacht bei den Betroffenen aus.

Warum ist Mobbing in Klassen- und Gruppenchats besonders schlimm?
Kommt der Stein im Internet erst einmal ins Rollen, ist die Lawine an Reaktionen kaum zu bremsen und bringt Beleidigungen, bloßstellende Fotos und Ausgrenzung mit sich. Das raue Klima im Chat wirkt sich auf das Befinden der gesamten Klasse aus. Die Konflikte sind allerdings während der Schulzeit schwer zu greifen, da Cybermobbing in der virtuellen Welt schwelt. Mobbing dringt somit auch in die häusliche Privatsphäre ein und hat zur Folge, dass sich die Opfer schutzlos ausgeliefert fühlen. Die Betroffenen erleben sich einem anonymen, unüberschaubaren Publikum preisgegeben, das sich an ihrer Scham ergötzt.  

Wie sieht Mobbing im Klassenchat aus?
„Ein Mitschüler filmt heimlich, wie Paul im Biologieunterricht abgehört wird. Der Lehrer sagt zu Paul: ‚Du bist so dumm wie Primatenscheiße. Geh auf den Baum, wo du hingehörst!‘ Der Mitschüler lädt das Video auf YouTube hoch und verbreitet es im Chat.“

„Zwei Klassenkameradinnen tragen ihren Streit im Klassenchat aus. Im Wortlaut liest sich das so: ‚Geh dich ritzen!‘ oder ‚Friss dich halt noch fetter‘. Durch Kommentare und Likes wird der Streit befeuert.“

„Steffi geht in die 7. Klasse. Von Beginn an fällt sie auf, weil ihr Körper schon weiblicher als der ihrer gleichaltrigen Klassenkameradinnen ist. Im Klassenchat taucht ein Foto auf, auf dem sie mit einem bauchfreien T-Shirt zu sehen ist. Darunter steht „Schlampe“. Jemand bearbeitet das Foto und fügt einen Schweinekringel hinzu. Die Person teilt das Bild auf Instagram.“

Wie können Regeln für den Klassenchat aussehen?
Stellen Sie klare Regeln für den Klassenchat auf.

Kein Spammen
Der Chat sollte nur dem Austausch schulischer Inhalte dienen. Es dürfen nur relevante Beiträge gepostet werden. Kettenbriefe oder Bilder von anderen Personen gehören nicht in den Chat. Nur wer eine Frage wirklich sachlich beantworten kann, darf antworten.

Achten Sie auf die Ausdrucksweise und Rechtschreibung
Dulden Sie keine Beleidigungen und Lästereien. Sprechen Sie sich für einfache und kurze Sätze aus, die Missverständnisse vermeiden.

Es gibt nur einen Klassenchat
Der Klassenchat soll der Klassenchat sein – vermeiden Sie parallele Chats, die andere ausgrenzen. Wenn ein Admin ein Klassenmitglied ausschließt, muss es verwarnt und das Thema im Klassenverband besprochen werden.

Ein Junge hat eine Hand auf der Stirn während er auf sein Handy schaut. Chat Nachrichten werden als Sprechblasen angezeigt.

Was können Lehrkräfte tun, wenn Kinder im Klassenchat gemobbt werden?

Tipp 1: Achten Sie auf Veränderungen
Den wenigsten Kindern fällt es leicht zuzugeben, dass sie gemobbt werden. Wenn Kinder sich niemandem anvertrauen können, folgen oftmals psychosomatische Erkrankungen wie Nervosität, Gereiztheit, Bauchschmerzen, Kopfweh oder Schlafprobleme.

Tipp 2: Haben Sie Geduld
Öffnet sich ein Kind und vertraut sich Ihnen an, ist Geduld wichtig. Aktionistische Maßnahmen wie Schuldzuweisungen sind kontraproduktiv. Besprechen Sie das Thema und überlegen Sie gemeinsam mit dem Kind eine Strategie.

Tipp 3: „Don’t feed the troll!“
Überzeugen Sie Betroffene, nicht weiter auf Kommentare im Klassen- oder Gruppenchat einzugehen. Posts und Bilder mit Screenshots zu dokumentieren, ist in jedem Fall sinnvoll.